Beeinflusst die Hagelabwehr das Klima?
Für die Wolkenimpfung wird seit nunmehr über 60 Jahren Silberjodid eingesetzt. Dieser Stoff hat sich wegen seiner Effektivität für die Wolkenimpfung bis heute durchgesetzt. Alle Versuche mit anderen Materialien sind entweder in der Erprobungsphase oder in der Ausbringung zu aufwendig. Mit Silberjodid erreicht man bei geringster Einsatzmenge die größte Wirkung. Aceton verbrennt nahezu rückstandsfrei und ist für die Ozonschicht nicht gefährlicher wie jede andere Verbrennung.In einer Stunde Einsatzflug werden ca. 600 Gramm des Silberjodids verbrannt. Dabei entstehen feinste Rauchpartikel, die unter Sonnenlicht in die Bestandteile Silber- u Jodionen zerfallen und in dieser Form auch natürlich im Erdreich vorkommen. Diese bei einer Flugstunde ausgebrachte Menge wird über einen Bereich von vielen Quadratkilometern verteilt. Ältere Untersuchungen haben gezeigt, dass es in Gegenden mit intensiver und langjähriger Hagelbekämpfung keine Anreicherungen von Silber und Jodpartikeln gegenüber Gegenden ohne Hagelabwehr gibt.
Neuere Untersuchungen von Niederschlägen beimpfter Wolken aus den USA zeigen, dass mit heutigen Methoden Partikel nachweisbar sind, die Konzentrationen aber in jedem Fall weit unterhalb der Grenzwerte für Lebensmittel liegen.
Die Vorwürfe, Hagelflieger würden „Wetter machen“, sind deshalb nicht haltbar. Die Hagelabwehr wird ausschließlich zur Verringerung von Hagelschäden eingesetzt und beeinflusst den natürlichen Ablauf in einer Hagelwolke nach dem Konkurrenzprinzip in einer Weise, dass an Stelle großer Hagelkörner sehr viele kleine Hagelkörner entstehen, die beim Durchfallen wärmerer Luftschichten noch schmelzen können.